Ein Blick in die Geschichte der Magdeburger Markusgemeinde
Die evangelische Markusgemeinde ist verhältnismäßig jung. Gegründet wurde sie erst 1957. Bis dahin gehörte das ab etwa 1900 und dann vor allem in den 1920er Jahren zwischen Magdeburg-Stadtfeld und Diesdorf heranwachsende „Stadtfeld-West“ zur Paulusgemeinde in der Goethestraße. Gottesdienste feierte man zunächst in der Kapelle des 1898 eingeweihten Westfriedhofs. Gottesdienste feierte man zunächst in der Kapelle des 1898 eingeweihten Westfriedhofs. Zwar wurde mehrfach der Bau einer evangelischen Kirche in diesem neuen Stadtteil projektiert, 1956, drei Jahre nach dem Kauf des heutigen Grundstücks am Schroteanger, gab es sogar seitens des Kirchenkreises einen Architekturwettbewerb für ein Gemeindezentrum „Paulus-West“, doch wurde neben einer ersten, 1956 errichteten Baracke, „Haus Emmaus“ genannt, 1958 lediglich eine zweite Baracke als Kirchsaal errichtet.
Erst 1974 wurde im Rahmen eines Sonderbauprogramms des Bundes der Kirchen in der DDR, ausgehandelt mit der DDR-Regierung und im Wesentlichen finanziert von den westdeutschen Landeskirchen, der Bau der heutigen Markuskirche beschlossen. Die Baugenehmigung wurde nach langwierigen Abstimmungen mit den staatlichen Stellen am 23. Mai 1977 erteilt. So durfte etwa kein Turm errichtet werden. Grundsteinlegung war am 23. Oktober desselben Jahres. Den Bau betreute der Magdeburger Architekt, Kirchenbaurat Michael Sußmann in Zusammenarbeit mit dem Architekten Otto Albrecht. Da das Baugeschehen nicht ganz so reibungslos verlief, konnte der Kirchsaal erst am 9. September 1979 mit einer Predigt von Bischof Dr. Werner Krusche eingeweiht werden.
Der Zuschnitt des Bauplatzes brachte es mit sich, dass die Markuskirche nicht wie die meisten christlichen Gotteshäuser geostet, sondern in Nord-Süd-Richtung errichtet wurde. Neben einem großen, längsrechteckigen Kirchsaal mit Parkettboden,
umlaufendem Stahlbetonanker, einer asymmetrisch angelegten Holzdecke sowie einer elegant abgesetzten, raumhohen vertikalen Lichtfalte rechts hinter dem Altar, befinden sich in dem Gebäude unter anderem zwei Gruppenräume und eine Küche.
Seit 2002 bildet die Markusgemeinde gemeinsam mit der Diesdorfer Gemeinde St. Eustachius und Agathe das evangelische Kirchspiel Stadtfeld-Diesdorf. Mittlerweile wurden in der Kirche die Heizungsanlage und alle Fenster modernisiert. Dabei wurde die Bleiverglasung des Kirchsaals 2005 in neue Fenster integriert. 2021-22 konnte dann endlich auch ein Glockenturm errichtet werden, entworfen von dem Magdeburger Architekten Karsten Liebner.